Da sein für alle
Für den Kirchenrat ist klar, dass für Menschen ohne Zertifikat die Zertifikatspflicht nicht zu einem Nichtangebot kirchlicher Nähe und Unterstützung führen darf. Wir sind als Kirche weiterhin für alle Menschen da. Es gilt Lösungen zu finden, die den rechtlichen Rahmen respektieren.
Gegenseitiger Respekt führt zu einem solidarischen Miteinander
Die Meinungen über die Gefährlichkeit des Virus und die Möglichkeiten seiner Bekämpfung gehen auch nach 18 Monaten Pandemie auseinander – in den Wissenschaften, in Politik und Gesellschaft, auf den Strassen und auch in den Kirchen. Die Einschränkungen frustrieren, machen manchmal auch wütend. Unsere Geduld wird immer wieder auf die Probe gestellt.
Das Ringen um Ziele, Wege und Lösungen gehört zu freien Gesellschaften. Aber es muss besonnen und im gegenseitigen Respekt geschehen. Mit einiger Besorgnis beobachtet der Kirchenrat, dass es in der Gesellschaft, und teilweise auch in den Kirchen, vermehrt zu problematischen und historisch falschen Äusserungen und Vergleichen kommt (Bsp. Diktatur, Apartheid-Regime, rechtextremes Gedankengut etc.). Verschiedene Meinungen müssen Platz haben, angehört und teilweise auch ausgehalten werden. Aber es gibt Grenzen. Der Kirchenrat ist der Überzeugung, dass in der aktuellen Zeit, die Kirchen die Aufgabe haben, Brücken zu bauen und das Verbindende zu fördern. Es muss alles versucht werden, damit sich der Graben zwischen Ungeimpften und Geimpften nicht noch mehr auftut. Es braucht einen respektvollen Umgang mit Andersdenkenden, auch in den kirchlichen Gremien und Mitarbeitenden-Teams. Die Kirchen können für die Gesellschaft so zum Vorbild für ein konstruktives und verantwortungsvolles Miteinander werden. Niemand kennt bisher die Lösung für die Pandemie. Fest steht aber, dass sie ohne gemeinschaftlichen Zusammenhalt und gesellschaftliche Solidarität nicht bewältigt werden kann.
Wir vertrauen weiterhin darauf, dass wir diese herausfordernde Zeit gemeinsam, im gegenseitigen Respekt und in gelebter Solidarität durchstehen werden: «Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.» (2. Timotheus 1,7)
Wir danken Ihnen für Ihr grosses Engagement und Ihr Mittragen sowie Ihre vielen offenen und oftmals sehr aufmunternden Rückmeldungen.
Wir stehen Ihnen auch weiterhin für Fragen zur Verfügung: info.ks@refbl.ch.
Im Namen des Kirchenrats grüsse ich Sie herzlich und wünsche frohe Herbsttage
Stephanie Krieger
Das ganze Schreiben findet sich hier.